Amprion Stromtrasse A-Nord – Zusammenfassung

In der NRZ war die Tage zu lesen, dass der Verlauf der geplanten Gleichstromtrasse A-Nord über Rees oder Voerde noch völlig offen sei. Darüber ist die SPD in Voerde mehr als irritiert. Daher haben wir für den gestrigen Mittwochabend zu einer offenen Diskussionsrunde zu eben diesem Thema eingeladen.
Wir haben uns sehr über das große Interesse vonseiten der Bürger:innen, der Presse und der Gäste aus anderen Parteien gefreut.

Stand der Planung

Der Stadtentwicklungsausschuss Vorsitzende Ulrich Neßbach hat uns zunächst einen fachlichen Einblick in den aktuellen Stand der Planung gegeben.

Die Stromtrasse A-Nord von Amprion soll eine der Hauptschlagadern der Energiewende sein. Die stetig wachsende Windenergie vom Norden soll in die Mitte und den Süden Deutschlands transportiert werden. Denn die Gleichstromverbindung verknüpft die Erzeugungsschwerpunkte im Norden (Windenergie) und dem Süden (Photovoltaik) mit den konventionellen Kraftwerkskapazitäten im Westen Deutschlands. Als Gleichstromverbindung entlastet die Strommtrasse A-Nord das Wechselstromnetz und transportiert verlustarm große Mengen Energie über weite Strecken.

Dieser A- Korridor ist die 300 km lang und hat eine Leistung von 2.000 Megawatt. Die Trasse verläuft von Emden aus – wobei u.a. die erzeugte Energie von den Offshore-Anlagen in der Nordsee kommen – bis zur Übergangsstation bei Osterath, unterirdisch als Erdkabel.  Der weitere Verlauf bis nach Baden Württemberg unter der Bezeichnung Ultranet erfolgt von Osterath bis Philippsburg.

Für diese Stromtrasse muss leider auch der Rhein überquert werden, die Frage ist nur, wo?

Rheinquerungs Möglichkeiten 

Aktuell gibt es drei in Frage kommende Trassenvorschläge. Von Amprion wird aktuell der Trassenkorridor mit der Rheinquerung in Rees priorisiert. Dort wurden auch bereits Kartierungen und Baugrundbohrungen durch Amprion vorgenommen.
Die beiden alternativen Trassenkorridore würden den Rhein in Voerde queren.

Das wäre einmal die Querungsmöglichkeit in Voerde-Ork und einmal in Voerde-Möllen.

Die Verlegung erfolgt bei allen Trassen durch ein Erdkabel. Bei einer Erdkabelverlegung muss oberirdisch immer eine Schneise von ca. 35 Metern freigehalten werden, die nicht mit Bäumen bepflanzt werden darf.

Verlauf Voerde-Ork

Aus Kamp-Lintfort über Alpen würde das Erdkabel in Voerde-Ork unter den Rhein gelegt werden und anschließend durch Voerde nach Hünxe verlaufen.

Verlauf Voerde-Möllen

Aus Kamp-Lintfort über Rheinberg würde das Erdkabel zwischen Voerde und Dinslaken unter dem Rhein und durch den Wohnungswald nach Hünxe verlaufen.

Was gegen eine Stromtrasse in Voerde spricht

Erschwerend bei der Stromtrassenlegung in Voerde-Ork kommt hinzu, dass die Gasleitung Zeelink – die nun schon gebaut wurde – nahezu im gleichen Trassenverlauf, wie die nebenan liegende Trasse durch Amprion hat, was dies nahezu unmöglich macht.

Neben dem Amprion Projekt A-Nord gibt es noch ein weiteres Projekt – das Vorhaben 14 – dabei wird der Rhein in Voerde-Mehrum überquert. Informationen dazu finden Sie hier. Die bestehende Hochspannungsleitung  über dem Rhein soll dabei durch eine teilweise Neuverlegung als Erdkabel unter dem Rhein bei Götterswickerhamm/Mehrum ersetzt werden. Oberirdisch soll die Leitung weiter in Richtung südliches Gewerbegebiet/Grenzstraße verlaufen.

Also ein weiterer Eingriff ins Voerder Stadtgebiet!

A-Nord wäre also nicht nur die dritte Leitung, die auf Voerder Stadtgebiet verlaufen würde, sondern es sind auch Flächen, die in Voerde verbraucht werden – für die es deutlich besser Verwendungen gibt. Zusätzlich ist es auch ein massiver Eingriff in die Natur. Eine 35 Meter breite Schneise durch Naturschutzgebiete oder den Wohnungswald können wir nicht hinnehmen.

Was sind die nächsten Schritte?

Der SPD Voerde ist natürlich bewusst, dass der Bau der Stromtrasse A-Nord notwendig ist. Jedoch sollte für die Umsetzung die am besten verträgliche Lösung für alle gefunden werden. Es kann keine Lösung sein, Voerde als Knotenpunkt für sämtliche Strom- und Gasleitungen zu nutzen!

Wir möchten gerne eine gemeinsame Resolution mit allen Parteien im Voerder Stadtrat auf den Weg bringen und eine kommunenübergreifenden Pressemitteilung formulieren, um unseren Standpunkt klar zu machen.

Bis Juni 2021 wird die Bundesnetzagentur eine Entscheidung über den Trassenverlauf treffen.

Weiterführende Informationen

Stellungnahme von Frau Johann

DS 16/1231 zu A-Nord

Niederschrift der Stadtratssitzung Rees vom 23.06.2020 – TOP 14 Resolution gegen Amprion A-Nord

Antrag von SPD & Grünen Rees

Weitere Informationen zu A-Nord von Amprion

Pressetext: Lokalkompass

Bildquellen: www.Amprion.de & www.Voerde.de