Neues regionales Herdenschutzzentrum für den Kreis Wesel

Unsere Forderung: Ein regionales Herdenschutzzentrum für den Kreis Wesel. Denn der Wolf ist zurück gekommen und wird noch lange Thema hier bei uns am Niederrhein sein - unabhängig vom Umgang mit Wölfin Gloria.

Regionales Herdenschutzzentrum für den Kreis Wesel

Der Wolf ist an den Niederrhein zurück gekommen. Seit 2018 hat sich das Wolfsgebiet Schermbeck mit seinen Pufferzonen etabliert. Wir gehen davon aus, dass der Wolf noch lange Thema am Niederrhein sein wird, und dies unabhängig vom Umgang mit Wölfin Gloria.

Natur und Mensch versöhnen
Naturschützer und -liebhaber sind von dieser Entwicklung begeistert, die Nutztierhalter (d.h.: die Halter von Schafen, Ziegen, Pferden, Rindern/Mutterkühen, Geflügel und Gehegewild) teilen diese Freude hingegen nicht. Uns stellt sich daher die Frage: Wie könnte es gelingen, die Wogen zu glätten und eine gemeinsam getragene konstruktive Lösung im Sinne aller Beteiligten zu finden? Genau hier setzen wir an mit unserem Antrag, umgehend ein regionales Herdenschutzzentrum in unserem Kreis einzurichten. Damit könnte ein wesentlicher Beitrag geleistet werden, die Belange von Natur und Mensch zu vesöhnen.

Um diesem Ziel näher zu kommen, haben wir uns mit betroffenen Nutztierhaltern ausgetauscht und uns umfassend beraten lassen. Nach unseren Gesprächen ist für Gerd Drüten, unserem Fraktionschef, klar:  Ein neu zu schaffendes regionales Herdenschutzzentrum ist ein zielführender und dringlicher Schritt, den insbesondere auch die Schafhalter in Kreis Wesel sehr begrüßen.

Praktische, unbürokratische Hilfe für Betroffene
Max Sonnenschein, unser Kreistagsmitglied aus Voerde, bedauert, dass die Halter viele der Ratschläge, die bislang von offiziellen Stellen zum Herdenschutz gegeben wurden für unrealistisch und wenig praktikabel halten. Außerdem werden ihnen seiner Meinung nach eindeutig zu viele bürokratische Hürden in den Weg gestellt. Max Sonnenschein ist überzeugt, dass die Nutztierhalter in unserem Raum jetzt vor Ort dringend kompetente Ansprechpartner und umfassende Hilfen für den Herdenschutz brauchen.

Kerstin Löwenstein, unsere Sachkundige Bürgerin aus Hamminkeln, leitet daraus richtigerweise die Notwendigkeit einer direkten und unbürokratische Vermittlung zwischen Weidetierhaltern und den verschiedenen Behörden ab, um möglichst schnell Planungssicherheit sowie finanzielle und beratende Unterstützung zu gewährleisten. Außerdem ist es ihr wichtig, dass es kompetente Ansprechpartner gibt, die sich auf Augenhöhe ausschließlich um die Belange der Nutztierhalter in der Region kümmern. Ein regionales Herdenschutzzentrum in Trägerschaft des Kreises und gefördert vom Land NRW wäre dafür die ideale Lösung.

Weitere betroffene Gebietskörperschaften wie Bottrop-Kirchhellen, der Kreis Recklinghausen sowie der Regionalverband Ruhr könnten als zusätzliche Projektträger gewonnen werden. Für Gerd Drüten steht fest, dass der Schutz der Herden und Menschen uns alle angeht. Hier unmittelbar zu handeln ist Aufgabe des Kreises Wesel als Hauptbetroffener. Er sieht Landrat Brohl aufgefordert, diese Angelegenheit zur Chefsache zu machen.

Schnelle Umsetzung
Um die Umsetzung anzustoßen haben wir einen entsprechenden Antrag an den zuständigen Fachausschuss und den Kreistag gestellt. Darin fordern wir die Kreisverwaltung auf, dem Umwelt- und Planungsausschuss noch im Juni dieses Jahres eine beschlussreife Vorlage vorzulegen. Es ist unser erklärtes Ziel, das Herdenschutzzentrum noch im Laufe des Jahres arbeitsfähig einzurichten.