Wir fordern weiterhin ein linksrheinisches Impfzentrum – und mehr Transparenz

Schlimm genug, wenn sich die Landesregierung nur nebulös und unvollkommen in Sachen Impfzentren äußert. Landrat Brohl sollte sich daran kein Beispiel nehmen, sondern offen die Zusammenhänge erläutern und die Vorgehensweise erklären.

Zweites Impfzentrum ist alternativlos

Es hat uns bestürzt, dass die NRW Landesregierung nun ein zweites Impfzentrum auf der linken Rheinseite unseres Kreises abgelehnt hat. Wir halten diese Entscheidung auch deshalb für kurzsichtig und verantwortungslos gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, weil für das zweite Quartal 2021 mit einer deutlichen Steigerung der Lieferungen von Impfdosen zu rechnen ist und eine schnelle Durchimpfung der Bevölkerung nur dann gelingen kann, wenn eine leistungsfähige und bürgerfreundliche Logistik vorhanden ist. Nur so kann der gelieferte Impfstoff auch zügig verimpft werden.  

Kräfte bündeln

Deshalb fordern wir weiterhin ein zweites Impfzentrum auf der linken Rheinseite und erwarten, dass Landrat Ingo Brohl sich entsprechend bei der Landesregierung dafür einsetzen wird. Wir sind überzeugt, dass es möglich ist, in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der Kassenärztlichen Vereinigung das Konzept für einen zweiten Standort auf der linken Rheinseite umzusetzen. Sobald ausreichende Impfstoffmengen für den Kreis Wesel zur Verfügung gestellt werden – das wird voraussichtlich in etwa vier Wochen der Fall sein – muss das linksrheinische Impfzentrum unverzüglich starten können.

Finanzierung notfalls selbst übernehmen

Sollte die Landesregierung dennoch bei ihrer jetzigen Haltung bleiben, wäre auch eine Zweigstelle, eine sogenannte „Dependance“, des bestehenden Impfzentrums für den linksrheinischen Kreisteil sinnvoll. Für diesen Ernstfall haben die Kreistagsfraktionen schon im Vorfeld erklärt, dass der Kreis Wesel dann zunächst für die Finanzierung eines zweiten Impfzentrums oder einer „Dependance“ aufkommen soll. Durch die Entscheidung der CDU/FDP geführten NRW Landesregierung ist viel Vertrauen unserer Bürgerinnen und Bürger in die Politik verspielt worden. Das ist für uns nicht akzeptabel.

Transparente Informationspolitik

Da die Landesregierung nicht handelt, sind nun der Landrat und die Kreisverwaltung gefordert.  Unseren Bürgerinnen und Bürgern müssen Möglichkeiten angeboten werden, auf zumutbare und kostengünstige Weise das Impfzentrum in Wesel zu erreichen. Wir fordern den Landrat und die Verwaltung auf, entsprechende Konzepte zu erarbeiten und umzusetzen. Von Herrn Brohl erwarten wir in Zukunft eine transparente Informationspolitik. Nicht nur unseren Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch der Politik. gegenüber.

Vertrauen schaffen

“Es ist schon schlimm genug, wenn sich die Landesregierung nur nebulös und unvollkommen in Sachen Impfzentren äußert. Daran sollte sich Landrat Brohl kein Beispiel nehmen, sondern offen die Zusammenhänge erläutern und die Vorgehensweise erklären“, findet Gabriele Gerber-Weichelt. Sie ist  Moerserin und unsere stellv. Fraktionsvorsitzende. „Die Betroffenen dürfen nicht länger verunsichert werden.“ 

Gesundheit steht an erster Stelle

Wir steht für den breiten politischen Konsens und unterstützen alle Maßnahmen, die dazu dienen, das Impfprogramm im Kreis Wesel wohnortnah, reibungslos und mit möglichst wenig Aufwand für die Betroffenen durchzuführen. Die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger steht für uns alle an erster Stelle.