Bewährten Strukturen und Netzwerke stärken
Die Pflegeberatung in den Rathäusern des Kreises Wesel hat sich bewährt. Hier finden alle Betroffenen schnell und wohnortnah kompetente Beratung.
Anders als die CDU im Kreis, sehen wir keine Notwendigkeit, dies zu ändern. Wir treten für die Stärkung der bewährten Strukturen und Netzwerke der trägerunabhängigen, wohnortnahen Pflegeberatung ein. Das Beratungsangebot ist, insbesondere in den großen Kommunen, mit ergänzenden kommunalen Mitteln bedarfsgerecht auf- und ausgebaut worden. Wir schlagen vor, dass der Kreis Wesel darüber hinaus den “kleineren Kommunen”, in denen die Berater und Beraterinnen lediglich wenige Stunden tätig sind, zusätzliche Unterstützung anbietet.
Zentralisierungsforderung der CDU ist nicht nachvollziehbar
Wir sind uns sicher: der einsame Vorstoß der CDU-Kreistagsfraktion, die Pflegeberatung im Kreishaus Wesel zu zentralisieren, ist der falsche Weg. Dieser Plan löst nur Irritationen in den Beratungsstellen vor Ort aus, die ihre Arbeit wenig wertgeschätzt sehen. Zudem wäre der Aufbau unnötiger Doppelstrukturen teuer und den Städten und Gemeinden im Kreis, die sich hier übergangen sehen, nicht zu vermitteln.
Den Menschen so lange wie möglich ihre Selbstständigkeit in ihrem Zuhause erhalten
Auch für Dörthe Krüger, unsere Vorsitzende im Kreissozialausschuss steht fest: Über die Köpfe der Kommunen hinweg ein wohnortnahes, trägerunabhängiges Beratungsnetz beim Kreis zu zentralisieren, geht gar nicht. Sie betont, dass das jetzige Konzept die Beratungsangebote der in der Trägerschaft engagierten Sozialverbände ergänzt. Das so entstandene engmaschige Netz der Pflegeberatung soll dazu beitragen, dass hilfe- oder pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich und verantwortbar ihre Selbstständigkeit in ihrem Zuhause erhalten können.
Hintergrund:
Ende 2009 entschied sich der Kreistag für die Fortsetzung und Stärkung der dezentralen trägerunabhängigen Pflegeberatung durch die kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Die Aufgaben der kreisangehörigen Kommunen und des Kreises sowie qualitative und quantitative Mindestanforderungen an den Beratungsalltag wurden vertraglich geregelt. 12 von 13 kreisangehörigen Kommunen haben diese Vereinbarung unterzeichnet. Der Kreis Wesel zahlt jährlich einen Personalkostenzuschuss von insgesamt ca. 190.000 €.
Seitdem wurde ein wohnortnahes Beratungsangebot vor Ort in den jeweiligen Rathäusern des Kreises Wesel eingerichtet und ein gut etabliertes und bewährtes Netzwerk auf- und ausgebaut.
Neben der anteiligen Finanzierung übernimmt der Kreis für seine Kommunen verschiedene organisatorische Aufgaben wie Fortbildung, Dokumentation, Öffentlichkeitsarbeit. So wird das qualitativ hochwertige und abgestimmte Beratungsangebot vor Ort gesichert und kreisweit bekannt gemacht.
Insgesamt bieten die Vereinbarungen alle Möglichkeiten einer effizienten, bürgernahen Hilfestellung im Bereich Pflege.