Laut der Deutschen Gesellschaft für Lebensrettung (DLRG) findet in Deutschland ein Bädersterben statt. So wurden nach Angaben der DLRG seit dem Jahr 2000 etwa 80 Schwimmbäder pro Jahr in Deutschland geschlossen.
Aus unserer Sicht ein erschreckender Trend, dem wir in Voerde entgegengesteuert haben.
„Voerde braucht ein Bad für die Zukunft“. Mit dieser Aussage hat die Voerder SPD die Debatte um den Bäder-Standort im Jahr 2016 neu entfacht. Dabei haben wir uns für ein neues Kombibad am Standort der „Allee“ ausgesprochen. Eine Überarbeitung des bis dahin gültigen Bäderkonzepts war aus unserer Sicht dringend notwendig.
Der SPD Voerde ist es wichtig, dass unsere Kinder in Voerde vor Ort das Schwimmen erlernen können, der Schwimmsport in Vereinen und Schulen eine sichere Zukunft hat und dass unseren Mitbürger*innen ein bedarfsgerechtes Bad in unserer Heimatstadt zur Verfügung steht.
Im Frühjahr 2018 haben wir dann im Rahmen einer offenen Mitgliederversammlung mit über 90 interessierten Bürgerinnen und Bürgern über unsere Pläne gesprochen. Hierbei wurden die Wünsche, Anregungen und Meinungen der anwesenden Mitbürgerinnen und Mitbürger aufgenommen. Was muss das neue Bad an Ausstattung haben und was nicht? Diese Punkte hat die SPD Voerde zusammen mit unserem Bürgermeister Dirk Haarmann im Anschluss in den weiteren Entscheidungsprozess einfließen lassen.
Dabei war und ist es uns stets sehr wichtig, dass wir für Voerde ein bedarfs- und nutzergerechtes Bad bauen möchten.
Ende 2018 hob der Stadtrat dann seinen Beschluss aus dem Jahr 2013 auf, in welchen damals u.a. die Ertüchtigung des aktuellen Hallenbades in Friedrichsfeld beschlossen wurde.
Der planerische Weg für ein neues Kombi-Bad war damit geebnet und das Bäderkonzept wurde nunmehr am Standort „Allee/Freibad“ konzipiert.
Ein externes Planungsbüro wurde mit der Erstellung einer Bedarfsplanung beauftragt. Diese Planungen wurden kontinuierlich durch den Arbeitskreis Sport, Mitglieder des Fördervereins Voerder Bäder e.V. und des Stadtsportverbandes begleitet. Weiterhin wurde die Bürgerschaft, die Vereine, die Schulen sowie weitere Nutzer in diese Planung mit einbezogen, um möglichst alle Bedürfnisse der einzelnen Nutzergruppen zu berücksichtigen.
Im Herbst 2019 war es dann soweit. Der Stadtrat nahm die vom Planungsbüro vorgelegte Machbarkeitsstudie und die Wirtschaftlichkeitsprognose für zwei mögliche Varianten zur Kenntnis.
Im Anschluss wurde dann zusammen mit den betroffenen Nutzergruppen und in einer weiteren Info-Veranstaltung im Rahmen einer offenen Mitgliederversammlung der SPD über diese beiden Varianten diskutiert.
Die erste, damals unter dem Arbeitstitel „große Variante“ vorgestellte Bad, war ein Entwurf welcher u.a. über ein fahrbares Dach (Cabrio-Dach) verfügen sollte. Die damals geschätzten Baukosten für ein solches Bad beliefen sich auf knapp 18,6 Mio. €.
Die zweite Variante, die damalige „Minimalvariante“, belief sich auf Investitionskosten in Höhe von ca. 11,8 Mio. €. Diese Minimalvariante war allerdings für die jeweiligen Nutzergruppe nicht geeignet, weil sie aus deren Sicht nicht bedarfsgerecht geplant war.
Somit wurde in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Nutzergruppen eine dritte Variante erarbeitet. Sie gilt als gesunde Mitte zwischen den beiden Varianten und führte den Namen „bedarfsoptimierte Variante. Kein Luxus-Bad, aber auch kein Minimalbad. Nutzergerecht. Attraktiv für Kinder, Familien und Senioren.
Durch die in dieser Variante geplante Ertüchtigung des aktuellen Außenbeckens des Freibad Voerde bleibt der parkähnliche Charakter des alten Freibadgeländes erhalten und ein Schwimmen im Freien ohne Dach ist weiterhin möglich. Dafür hat sich die SPD-Voerde im Verlauf des ganzen Verfahrens eingesetzt.
Neben dem Außenbecken soll dann am Standort der „Allee“ ein Hallenbad errichtet werden.
Unser Dank gilt besonders dem Förderverein Voerder Bäder sowie der DLRG Voerde und den Vertreterinnen und Vertretern der jeweilig anderen Nutzergruppen.
Dank des Einsatzes der genannten Gruppen und der Einbringung vieler wichtiger Ideen und Vorschläge zur Gestaltung des neuen Kombi-Bades, konnten wir in der letzten Stadtratssitzung 2019 nun endlich den Beschluss fassen, dass die Stadtverwaltung beauftrag wird, ein Verfahren über die Vergabe der Planung des neuen Bades einzuleiten. Diese Arbeiten laufen zurzeit auf Hochtouren. Somit ist ein wichtiger Grundstein gelegt.
Damit das Schwimmen in Voerde in Zukunft nun weiterhin sichergestellt ist, müssen auch geeignete Betreiber- und Finanzierungsmodelle erstellt werden. Parallel wird die notwendige Änderung des Bebauungsplanes durchgeführt.
Auf Basis der in Auftrag gegebenen Planung können dann eventuelle Förderprogramme des Landes oder Bundes in Anspruch genommen werden.
Bis es soweit ist verfügen wir über zwei zwar alte, aber funktionstüchtige Bäder – auch dank des unermüdlichen Engagements des Fördervereins Voerder Bäder e.V.