Vernünftige und zukunftsfähige Nachfolgenutzung
Nach Trockenlegung der Anlagen und Ausbau der verwertbaren technischen Komponenten ist seit 2018 sichtbar nicht mehr viel passiert. Eine Gesamtfläche von rund 60 ha wartet auf den Abriss und eine vernünftige und zukunftsfähige Nachfolgenutzung.
Die Eigentümer Steag und RWE haben sich frühzeitig gemeinsam mit der Stadt Voerde auf den Weg gemacht und mithilfe einer Machbarkeitsstudie Perspektiven für eine solche Nachfolgenutzung entwickelt. Die Ergebnisse wurden in einer Bürger- Informationsveranstaltung am 7. November 2019 vorgestellt.
Hierbei wurde von den Bürgerinnen und Bürgern und auch von der Voerder Politik in einer engagierten Diskussion der Wunsch geäußert, neben einer Nutzung für gewerbliche Zwecke sowie für Gastronomie und Hotelbetrieb auch eine anteilige Wohnnutzung zu realisieren. Aufgrund der hervorragenden Lage direkt am Rhein und in mitten der wunderschönen Kulturlandschaft ist dies mehr als verständlich. Insgesamt müssten von einer Entwicklung der Kraftwerksfläche auch positive Impulse auf den Ortsteil Möllen ausgehen.
Im Zuge der Neuauflage der Regionalplanes beim RVR wurde der Standort vom Rat der Stadt Voerde einvernehmlich als sog. „Kooperationsstandort“ angemeldet – ein neu entwickeltes Planungskonstrukt, das der Stadt eine Entwicklung dieser Großfläche ermöglicht, ohne dass das Flächenpotenzial auf den eigentlichen Bedarf der Stadt angerechnet wird. Im Ergebnis lässt sich so eine Entwicklung umsetzen, ohne dass an anderer Stelle freie Gewerbeflächen (über die Voerde ohnehin kaum noch verfügt) aufgegeben werden müssen.
Mit dem Start des Planungsverfahrens für die Kooperationsstandorte des RVR zu Beginn der letzten Woche werden nun Befürchtungen laut, dass die Kriterien eines solchen Standortes (emittierendes Gewerbe, Mindestgröße des ersten anzusiedelnden Betriebs von 5 ha) eine Entwicklung für Wohnzwecke, Gastronomie und vielleicht Hotelbetrieb nicht zulassen und Möllen wenig Perspektive bieten.
Die SPD Voerde möchte diesen Befürchtungen entschieden entgegentreten. Es ist nicht zweckdienlich, bereits zu Beginn eines formellen Planungsverfahrens Horrorszenarien über mögliche schwerindustrielle bzw. stark emittierende Betriebe Nutzungen zu entwickeln, wo doch Eigentümer und Stadt einvernehmlich mit der Bürgerschaft und der Politik tragfähige und zukunftsweisende Entwicklungsszenarien entwickelt haben.
Jetzt sogar offen über einen Ausstieg aus der Kooperationsflächenfestlegung zu reden, würde den gesamten Planungsprozess womöglich auf Jahre blockieren.
Das Signal an die Eigentümer und potenzielle Investoren wäre fatal!
Die SPD Voerde steht weiterhin zu einer gemeinschaftlichen Entwicklung der Fläche in einem offenen und fairen Umgang der Beteiligten Akteure Steag, RWE und Stadt. Dabei muss selbstverständlich bei einer Gesamtgröße von 60 ha eine gewerbliche Entwicklung eine Rolle spielen. Die Stadt Voerde braucht zukunftssichere und gute Beschäftigung. Ebenso werden wir aber auch die großen Potenziale für eine angemessene anteilige Wohnnutzung und gastronomische Nutzung nicht aufgeben. Die reizvolle Lage am Rhein spricht für sich selbst.
Die Eigentümer haben immer bekräftigt, keine Entwicklung gegen die Interessen der Stadt Voerde und ihrer Bürgerinnen und Bürger umzusetzen.
Wir sind uns sicher, dass der RVR und die politischen Vertreter in dessen Gremien dies unterstützen werden.
Bei unserem Bürgermeister Dirk Haarmann, der Technischen Beigeordneten Nicole Johann und dem gesamten Team der Verwaltung ist das Thema in guten Händen.
Wir sind sicher, dass in flankierenden Gesprächen mit den zuständigen Ministerien des Landes für eine zukunftsträchtige Nachfolgenutzung geworben werden kann.