SPD besucht das Voerder Unternehmen setcon

Die Messebranche gehört zu den am meisten von der Corona-Pandemie betroffenen Branchen. Das zuvor in Hünxe beheimatete Unternehmen setcon hat im Jahre 2018 am Industriepark in Voerde seinen neuen Standort bezogen. 

Schon frühzeitig hatten sich die Firmeninhaber und Geschäftsführer, die Brüder Frank und Stephan Schmidt, an die Fraktionen im Rat der Stadt Voerde und an den Bürgermeister Dirk Haarmann gewandt und auf ihre spezielle Betroffenheit in der Krise hingewiesen.

Erfahrungen von setcon in der Krise

Die SPD-Fraktion hat dies zum Anlass genommen das Unternehmen zu besuchen. Bürgermeister Dirk Haarmann wurde ebenfalls eingeladen.

Das gut zweistündige Gespräch beinhaltete auch einen Rundgang durch die Abteilungen, im Vordergrund standen aber selbstverständlich die Corona-Auswirkungen auf die Branche, die Wirtschaft im Allgemeinen und setcon im Speziellen.

Dabei wurde von Frank und Stephan Schmidt eindrücklich geschildert, dass die bisher aufgelegten Unterstützungsmaßnahmen durch den Bund eine wichtige Stütze für betroffene Unternehmen sind. Insbesondere die Kurzarbeiterregelung und die Sofortkredite der kfw mit 100 % Ausfallbürgschaft helfen sehr.

Um jedoch langfristig die richtigen Impulse in die Wirtschaft zu setzen, und gut aufgestellte Betriebe nachhaltig zu unterstützen, wurden den Voerder Ratsvertretern und dem Bürgermeister noch zwei konkrete Wünsche durch die Brüder Schmidt mitgegeben.

Wünsche für die Zukunft

„Zum einen müssen die vom Bund angekündigten echten Finanzhilfen in Form von Liquiditätszuschüssen endlich umgesetzt werden, damit die Unternehmen eine Perspektive erhalten, die bereits jetzt erkennbar am längsten von den Folgen der Krise betroffen sein werden. Das ist zum Beispiel neben der Messebranche auch das Hotel- und Gastronomiegewerbe sowie alle Gewerbe, die auf Grund von Zugangsbeschränkungen ihre Kapazitäten sehr stark einschränken müssen. Zum anderen sollte auch die Kurzarbeiterregelung dahingehend gelockert werden, dass die betroffenen Beschäftigten anteilig im Unternehmen tätig sein dürfen. Derzeit dürfen sie den Betrieb quasi gar nicht betreten und müssen – häufig ohne eine sinnvolle Beschäftigung – zuhause bleiben. Hier wäre es doch sinnvoll und im Sinne der Motivation der Beschäftigten wichtig, die Bindung zum Unternehmen nicht abreißen zu lassen. Selbstverständlich kann kein Einsatz in der Produktion erfolgen – diese ist ja ohnehin massiv zurückgefahren. Es könnten aber organisatorische Arbeiten oder Fortbildungen durchgeführt werden, die den Betroffenen eine Orientierung geben. In den Niederlanden wird dies bereits so praktiziert“, so Frank und Stephan Schmidt.

Beide betonten, wie gut die Startbedingungen in Voerde gewesen sind – nicht nur durch die idealen Standortfaktoren und die hervorragende Betreuung durch die Stadt Voerde in der Ansiedlung und im gesamten Genehmigungsprozess, sondern auch durch die hervorragende konjunkturelle Stimmung.

„Auch bei uns hat Corona die positiven Erwartungen zur weiteren Entwicklung erst einmal über den Haufen geworfen“, so die beiden Geschäftsführer.

„Die Krise zwingt auch die Wirtschaft, viele Dinge neu zu denken. Setcon ist hier bereits auf einem guten Weg und arbeitet an einer innovativen Neuausrichtung des Unternehmens, ohne das Kerngeschäft zu vernachlässigen. Mit den Potenzialen der Digitalisierung stellen sich Frank und Stephan Schmidt breiter auf. Ich danke beiden sehr für die wichtigen Anregungen aus der Praxis, die ich gerne in Richtung Land und Bund mit der Bitte um Unterstützung weiterreiche“, zieht Bürgermeister Dirk Haarmann das Resümee aus dem Treffen.

Uwe Goemann zeigt sich beeindruckt, wie das Unternehmen aufgestellt ist und betont die außerordentliche soziale Verantwortung der beiden Inhaber, „denn Frank und Stephan Schmidt haben es bisher geschafft, dass noch kein Mitarbeiter entlassen wurde. Das ist nicht selbstverständlich und verdient unseren allergrößten Respekt und natürlich auch unsere größtmögliche Unterstützung!“