Informationsveranstaltung zur Umbenennung der Hindenburgstraße

Unter den Gästen befanden sich neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern auch Vertreter der Bürgerinitiative. Als Gastredner in der von den Unterstützern der B8 Umbenennung organisierten Veranstaltung konnte der Vorsitzende des SPD Ortsvereins Stadt Voerde, Uwe Goemann den Münsteraner SPD Politiker Hermann Terborg begrüßen. Hermann Terborg konnte von seinen Erfahrungen und den Gründen zu der in Münster bereits erfolgten Umbenennung des Hindenburgplatzes in Schlossplatz berichten.
Terborg zitierte in seiner Ansprache aus der letzten freien Rede Otto Wels im deutschen Reichstag vom 23. März 1933: „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.“ Die SPD Abgeordneten stimmten damals geschlossen und als einzige Fraktion im damaligen Reichstag gegen das Ermächtigungsgesetz der NS-Diktatur.
Die Benennung einer Straße stellt für den Namensgeber immer eine besondere Ehrung dar. Im Falle von Paul von Hindenburg wird hier ein Mann geehrt, so betonte Terborg unter Berufung auf die detaillierten Ausarbeitungen von Pyta, der bis wenige Wochen vor seinem Tod im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte war und in seinem politischen Testament noch einmal ausdrücklich seine Solidarität mit der NS Regierung betonte. Die Ehrung Hindenburgs darf somit nicht mehr aufrechterhalten werden.
Zum Zeitpunkt der Diskussion in Münster wurde die Studentenstadt mehr und mehr auch für auswärtige Rechtsradikale interessant. Dies äußerte sich in der Verbreitung von rechtsradikalem Gedankengut in Verbindung mit der Stadt Münster in einschlägigen Internetforen. „Auch die Stadt Voerde taucht in diesem Zusammenhang bereits im Internet auf“ so Terborg.
Die Position des SPD Ortsvereins Stadt Voerde ist eindeutig, wie Uwe Goemann nochmals unterstrich: „ Die SPD in Voerde steht zu dem demokratisch gefassten Beschluss der Umbenennung. Wir bedauern allerdings, dass eine inhaltliche Diskussion mit den Gegnern der Umbenennung bis zum heute Tage nicht möglich war.“
Mehrere Wortmeldungen aus dem Publikum stellten auch das Verhalten der Umbenennungsgegner in Frage. Hier bezogen sich die Wortbeiträge auf die Unterschriftenaktion und dem Aufruf mit der Unterschrift für eine Bürgerbefragung zu stimmen. Bei der Abstimmung im Voerder Stadtrat stimmten dann aber eben diese Initiatoren aus den Reihen von CDU und FDP gegen eine Befragung der Bürger.
Dass die B8 in Voerde nun als letztes Teilstück zwischen Dinslaken und Wesel den Namen Hindenburgstraße tragen soll, stößt bei einer Vielzahl der Anwesenden ebenfalls auf Unverständnis.
„Jede Voerderin und jeder Voerder hat jetzt die Möglichkeit, an dem Stadtbild Voerdes mitzuwirken. Aus der Sicht der SPD Voerde kann es nur eine richtige Entscheidung geben: Nein zu Paul von Hindenburg.“ schloss Uwe Goemann die zweistündige Veranstaltung.