SPD Voerde besteht auf Änderung des Straßennamens

Mit Verwunderung und Verärgerung hat der SPD Stadtverbandvorstand den Antrag der CDU Fraktion im Rat der Stadt Voerde aufgenommen, die Namensänderung der Hindenburgstraße in Willy- Brandt Straße nochmals im Rat der Stadt Voerde diskutieren zu wollen.
Paul von Hindenburg hat den Reichstag und die zivilen Kabinettsmitglieder während seiner Funktion als oberster Heeresleiter im Ersten Weltkrieg nachgewiesenermaßen durch geschönte und damit bewusst manipulierte Berichte zur Lage an der Front absichtlich getäuscht. Er hat dadurch die Dauer des Krieges verlängert und somit entscheidenden Anteil an unnötigem hunderttausendfachem weiteren Töten und Sterben auf beiden Seiten dieses entsetzlichen Stellungskrieges zu verantworten, und unsägliches Leid über hunderttausende Familien in allen am Krieg beteiligte Nationen gebracht. „Ich persönlich würde sogar soweit gehen dass ich Hindenburg als Kriegsverbrecher am eigenen Volk bezeichne!“, so Achim Gregorius, der Stadtverbandsvorsitzende der Voerder Sozialdemokraten.
Die von Hindenburg falsche, aber bewusst geäußerte, in den Jahren danach von ihm weiter vertretene und von den Nationalsozialisten gerne aufgegriffene Verschwörungstheorie dass der Krieg militärisch verlorengegangen sei weil das kämpfende Heer durch oppositionelle und demokratische „vaterlandslose“ Zivilisten „einen Dolchstoß von hinten“ erhalten haben, beurteilt der SPD Stadtverband Voerde als verlogene Feigheit die eigene Inkompetenz einzugestehen, und als Versuch das eigene Versagen auf andere abwälzen zu wollen.
Als der Antrag auf Namensänderung der Hindenburgstraße im Rat der Stadt eingebracht und die Frage politisch diskutiert wurde gab es für die Voerder Sozialdemokraten keine andere Wahl sich politisch zu positionieren. „Einem solchen Menschen darf nicht die Ehre zuteil werden, dass weiterhin Straßennamen nach ihm benannt werden. Wenn der Fraktionsvorsitzende der CDU im Rat der Stadt Voerde sich nun mit seiner Fraktion erneut dafür einsetzt im Rat der Stadt erneut darüber zu diskutieren einen Antidemokraten der bewusst gelogen hat, der die Last hunderttausender sinnlos gestorbener Menschen trägt, der zu feige war seine Verantwortung gegenüber sich und der Öffentlichkeit zu übernehmen und der maßgeblich daran mitgewirkt hat dass mit dem Nationalsozialismus das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte geschrieben wurde durch einen Straßennamen weiter zu ehren, dann mag jeder selbst entscheiden was er von dem historischen Verständnis des CDU Fraktionsvorsitzenden oder dessen politischer Grundhaltung halten soll.“, so Achim Gregorius weiter. „Auch wenn die Namensänderung der Straße so lange Zeit nach dem ersten Weltkrieg und der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft nur von symbolischer Bedeutung ist, so betrachten wir es als einen Teil von Wiedergutmachung die in unserer Verantwortung liegt und die wir gerne bereit sind zu übernehmen.“
Der SPD Stadtverband bedauert die Unannehmlichkeiten der Anwohnerinnen und Anwohner der Hindenburgstraße, betont aber, dass die Entscheidung in der Partei bewusst und überzeugt getroffen wurde. Die SPD in Voerde hat die Frage ob der Straßenname geändert wird als eine politische Frage betrachtet. Und sie betrachtet es als ihre Aufgabe auf politische Fragen auch eine politische Antwort zu geben. Auch wenn diese Entscheidung für den einen oder anderen unbequem ist können die Menschen von der Voerder SPD erwarten dass sie klare Kante zeigt und sich in einer grundlegenden Frage grundlegend positioniert. Zudem verweist der Stadtverbandsvorstand darauf dass die Änderung der Adresse in den Personalausweisen von der Stadt Voerde kostenfrei durchgeführt wird.